Meringer Unternehmen kooperiert mit Caritas

Die Augsburger Caritas geht in Sachen Behindertenarbeit neue Wege – und Ludwig Leuchten unterstützt sie dabei. Künftig sollen auf dem Firmengelände des Meringer Leuchtenspezialisten rund 36 Menschen mit Behinderung arbeiten. Die Ulrichswerkstätten, die vom Ressort Behindertenhilfe der CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH (CAB) getragen werden, verlagern Arbeitsplätze auf das Werksgelände nach Mering. Für die CAB ist es das erste Projekt, bei dem Menschen mit Behinderung dezentral bei einer produzierenden Firma vor Ort arbeiten. Einen entsprechenden Mietvertrag haben CAB-Geschäftsführer Franz K. Minnerrath und Florian Möckel, Geschäftsführer von Ludwig Leuchten, unterzeichnet.

Durch das neue Angebot will die CAB den Menschen mit Behinderung den Übergang in den normalen Arbeitsmarkt erleichtern. „Es ist wichtig für das Selbstbewusstsein vieler unserer Mitarbeiter, dass die UN-Konvention der Inklusion in unserer Gesellschaft gelebt wird und sie nicht in einer separaten Werkstatt, sondern direkt bei einem Unternehmen arbeiten“, sagt Franz K. Minnerath. „Dafür brauchen wir aber viele Partner in der Wirtschaft – so wie die Firma Ludwig Leuchten.“

Der Leuchtenhersteller vermietet der CAB eine 780 Quadratmeter große Fläche für Produktion und Sozialräume. Die Miete dafür wird neben dem Hauptleistungsträger Bezirk Schwaben auch vom bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales gefördert. Der Umbau kann nun beginnen. Für 530.000 Euro baut die CAB barrierefreie Arbeitsplätze, Sozialräume und sanitäre Einrichtungen ein. Vor dem Gebäude wird zudem ein behindertengerechter Zugang eingerichtet. Rund 80 Prozent der Investition sind öffentlich gefördert, den Rest übernimmt die CAB aus Eigenmitteln. Auch Ludwig Leuchten finanziert einen Teil der baulichen Maßnahmen. Bereits vor mehr als einem Jahr begann die CAB, die finanziellen und baulichen Anforderungen mit den verschiedenen Behörden zu klären. Dass sich die Planung trotzdem hinauszögerte, nimmt Florian Möckel, Gesellschafter und Vorsitzender der Geschäftsführung bei Ludwig Leuchten, gelassen. „Wir sind nicht nur an der Vermietung, sondern insbesondere an einer Zusammenarbeit sehr interessiert. Dafür waren wir auch bereit, zu warten.“

Im September 2016 soll die Außenstelle der Ulrichswerkstätten fertig sein. Fünf bis sechs Fachkräfte mit sonderpädagogischer Weiterbildung werden die Mitarbeiter mit geistiger, körperlicher oder psychischer Behinderung betreuen. Der Betrieb soll mit 15 bis 20 Mitarbeitern beginnen und kontinuierlich erweitert werden. Künftig könnten es bis zu 36 Menschen sein, die für verschiedene Kunden Artikel verpacken und beispielsweise Stecksätze für die Automobilindustrie fertigen. Auch Aufträge für Ludwig Leuchten sollen künftig direkt vor Ort abgewickelt werden.

Für Ludwig Leuchten ist die Kooperation mit Behinderten-Werkstätten nichts Neues. Bereits seit rund 25 Jahren pflegt das Meringer Unternehmen an seinem zweiten Produktionsstandort in Bergen bei Dresden eine Kooperation mit einer Behinderten-Einrichtung. Rund 50 Beschäftigte der Lausitzer Werkstätten haben ihren Arbeitsplatz direkt bei Ludwig Leuchten in Bergen. Das Unternehmen hat ihnen Maschinen zur Verfügung gestellt, auf denen sie walzen, stanzen und punkten. Auch in der Montage und Vorproduktion sind sie im Einsatz. Geschäftsführer Erich Ludwig hat die Kooperation in den 1990er Jahren angestoßen. Ihm liegt viel am Engagement für behinderte Menschen. „Ihre Arbeit ist enorm wichtig für uns“, sagt er. Nun soll das Engagement auch am Firmensitz in Mering fortgeführt werden.

www.ludwig-leuchten.de